Projektbeschreibung
Die Arbeit "Terra Incognita" umfasst zwei Elemente des Eingangsbereiches des Mittelbaus des Staatsbetriebes Geobasisinformation und Vermessung Sachsen - die Gestaltung der Eingangstür, sowie der Wandverkleidung im dahinter anschliessendem Foyer. Die Arbeit im Foyer wird inhaltlich stark akzentuiert durch das täglich mehrfache Aufleuchten eines suggestiven Textes: "Die Karte ist nicht das Territorium und der Name ist nicht die benannte Sache". In diesem Text verwendet Gregory Bateson eine Metapher von Alfred Korzybski, dessen doppelt akzentuierte Warnung, dass „eine Karte nicht das Territorium ist“ Korzybskis eigenen militärischen Hintergrund berücksichtigt und dessen Hauptwerk "Sience and Sanity" 1933 erschien, eine Zeit, die erheblich mitgeprägt wurde durch militärische Strategien, die längst planten, Karten mit Waffengewalt auf Territorien zu übertragen. In dem Zusammenhang ist auch der Sitz der des Gebäudes Geobasisinformation und Vermessung in der ehemaligen Kasernenstadt interessant. Nach dem Krieg „repazifizierte“ Bateson die KarteTerritoriumRelation und nutzte sie, um komplexe Muster in der Wahrnehmung, oder besser, in der Kommunikation über Wahrnehmung, zu erklären. Wissenschaft sagt er, ist eine Wahrnehmungsweise, eine "Sinngebung" unserer Wahrnehmungsgegenstände. Wichtig sind dabei u.a. unsere Wahrnehmungsmittel. In der Vermessungstechnik ist seit der Verwendung von Satelliten und der Entwicklung der Satellitengeodäsie der Trend zu sehr hoch auflösenden digitalen Erderkundungen. "Die Wissenschaft sondiert; sie beweist nicht." (Bateson "Geist und Natur" Suhrkamp 1982). In der zweiteiligen Arbeit "Terra Incognita" kommen unterschiedliche Ebenen der künstlerischen Interpretation zum Ausdruck, die sich formal auf bestehendes Kartenmaterial beziehen, aber mit den Mitteln der Komposition und Dekomposition einen kongenialen Modus der Entdeckung und Erschaffung generiert.